Kriegsfeld – ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz.
Im Oktober des Jahres 900 wurde der Ort im Fuldaer Urkundenbuch erstmals als Chrichesfeld erwähnt. Mit 24 weiteren Dörfern rechts und links der Alsenz gehörte Kriegsfeld dem Gebiet an, das sich die Raugrafen aneigneten. Rund 200 Jahre gehörte Kriegsfeld als ungeteilter Ort zu den Raugrafen. Die Zweiteilung,die im 13. Jahrhundert begann, endete erst im Jahre 1579. Durch Verpfändung und Verkauf war die eine Hälfte von Kriegsfeld 1376 in den Besitz der Grafen von Bolanden sowie den Kurfürsten Ruprecht übergegangen. Die andere Hälfte bekam 1457 der Kurfürst Friedrich I. Im Jahr 1579 gehörte ganz Kriegsfeld zur Kurpfalz und wurde dem Amt Erbes-Bündeshe im Oberamt Alzey, unterstellt.

Fast Auslöschung des Ortes 1634-1638 während des 30. jährigen Krieges. 1648 lebten noch ca. 50 Familien in Kriegsfeld. Große Zerstörungen 1689 und 1691-1693 durch französische Truppen. Kriegsfeld hatte seine Blütezeit um 1720 durch den Quecksilberbergbau. Die Lebenserwartung der Berleute lag aber leider nur bei 30-40 Jahre. Gewinner waren die Bauern und Grundbesitzer durch hohe Preise für Lebensmittel und Holzbedarf für den Bergbau. Ab 1780 Ende der Blütezeit. 1784 sind 200 Kriegsfelder in die Batschka und nach Galizien ausgewandert.

Frantzrebs (Franzrebs) in Kriegsfeld, reformiert, ab ca. 1615
Johann Frantzreb, geb. um 1615 in Kriegsfeld oder auch Gehrweiler, mit seiner Frau Anna Maria oder Engel Richelins oder auch “eingedeutscht” Richelius. Er flüchtete am 02 Mai 1637, nach dem Kriegseintritt Frankreichs in den Dreißigjährigen Krieg 1635, zu seinen reformierten Glaubensbrüdern nach Utrecht in Holland mit andere Bürgern aus Kriegsfeld. Seine Frau war Zeugin bei einer Geburt 23 Oct 1659.
Sie hatten 4 in verschiedenen Schriften verzeichneten Söhne:
Johannes (Hanns Jörg) Frantzreb, geb. um 1638, Er war Schultheiß (Bürgermeister) von 1662 bis 1685
Hans Georg Frantzreb, geb. um 1642, Zeuge bei einer Geburt am 19 Mai 1664
Johann Frantzreb, geb. um 1645
Johann Daniel Frantzreb, geb. um 1648, im Jahre 1686 war Daniel Franzreb Schöffe (Gerichtsmann) in Kriegsfeld
Erster Kirchenbucheintrag Sara Maria Franzreb geb. 15 Mai 1657, Tochter von Frantzreb Johannes geb. um 1638 und Ehefrau Maria.

Katholische Kirchengemeinde, erstmals bezeugt 1340. Bis zur Reformation um 1556 Pfarrstelle mit Geistlichem, gehörte zum Landkapitel Münsterappel, damit zum Erzdiakonat des Domprobstes von Mainz. Trotz Reformation hatte Kriegsfeld bis 1705 eine katholischen Pfarrer.

Reformation: im Jahre 1556 wurde die kirchliche Reformation durchgeführt.
1556 – 1559 lutherisch, 1560 reformiert (calvinistisch), 1576-1583 lutherisch, ab 1583 wieder reformiert
im Jahre 1623 wurde die reformierte Pfarrei wieder katholisch
1632 wieder ein evangelischer Pfarrer, der später vertrieben wurde. Bis 1652 verweiste Pfarrei. 1652 – 1722 wurden die reformierten Protestanten der Pfarrei Oberndorf zugeteilt, ab 1722 wieder lutherische Pfarrei Kriegsfeld
1723 Neugründung reformierte Pfarrei, vorher Filiale von Oberndorf, 1759 Wiedereinsetzung eines kath. Pfarrers
1798 ab napoleonische Besatzung, kein luth. Pfarrei mehr. Wurde dann 1805 aufgehoben. 1818 Union lutherisch und reformiert
Personenstand:
1728 331 reformierte Gemeindemitglieder
1763 414 reformierte Gemeindemitglieder, 90 lutherische Gemeindemitgliedern
1801 166 Familien, 726 Seelen, davon 90 Familien 414 Seelen reformiert (calvinistisch), 40 Familien 141 Seelen lutherisch
36 Familien 171 Seelen katholisch


Franzreb Familien in Kriegsfeld – Schreibweisen Franzreb oder Frantzreb, alle reformiert.
Quelle:Chronik des rheinpfälzischen Dorfes Kriegsfeld (Pfarrer Hoffmann,) Kriegsfeld 1897
Kap. III Verfassung und Beamten: 1662 Joh. (Johannes oder Johann) Franzreb Bürgermeister 1662 bis 1685. Auch Peter (Petrus) Johannes.
Folgende Männer waren des Schöffen bzw. Mitglieder des Gemeinderates: 1686 Daniel Franzreb Schöffe, 1698 Joachim Franzreb, Schöffe.
Kap. IV Land und Leute Familiennamen im Jahr 1650: Frantzreb, Tui, Damm, Frantz, Gräfer, Mathes, Lotz, Gebhardt, Schneider, Wischan, Schuster
Im Jahre 1799 finden sich in der detaillierten Beschreibung der Gassen und seiner Bewohner keine Franzreb-Familien mehr.

Pfarrer Johann Friedrich „Meuerer“ und seine Ehefrau Johanna ‚Margretha‘ sind am 6.4.1663 in Kriegsfeld als Pate bei der Taufe des Tochter Johanna Margaretha Frantzreb, Tochter des Schultheißen in Kriegsfeld Petrus Johannes Frantzreb, genannt (vgl. ref. KB Kriegsfeld 2, Taufein­trag vom 6.4.1663)
Quelle: Eberhard Ref, Pfälzisches Pfarrerlexikon, Link: Eberhard Ref – Pfarrerlexikon

Die letzten Kirchenbucheinträge in Kriegsfeld stammen aus den Jahren 1727, danach gab es in Kriegsfeld keine Franzreb / Frantzreb Familien mehr. Sehr wahrscheinlich sind die Frantzreb Familien aufgrund des sich verschlechternden witschaftlichen Umfeldes aus Kriegsfeld nach Monsheim gewandert. Die ursprüngliche Annahme der Auswanderung hat sich nicht bestätigt. In den Jahren 1783-1785 sind aus Kriegsfeld rund 100 Personen ausgewandert. Davon viele nach Ungarn nach Aufruf des Habsburger Kaisers das nach den Türkenkriegen verlassene Land neu zu besiedeln. Darunter auch 16 Kriegsfelder Familien, aber keine Franzreb’s. Der Ort hieß Torschau (Worzsa, Torzca), heute Savina Selo.

Quelle: Rolf Kilian/Franz Neumer/Oskar Poller, Untertanenverzeichnisse des Kurpfälzischen Oberamtes Alzey 1494, 1576, 1698
II A Untertanenliste vom Jahre 1698, A Kurpfalz eigene Orte des Oberamtes Alzey – 42. Kriegsfeld – 27.2.1698 Frantzreb Joachim (reformiert)
Woher die ersten Franzreb aus Kriegsfeld kamen lässt sich nicht genau sagen. Aus Gehrweiler ist eine Möglichkeit, oder auch aus der Region um Freimersweiler.
Unklar ist der Kirchenbucheintrag: Taufpatin bei einer Taufe 17. 07.1664, Dorothea Hausfrau des Tinges Frantzreb zu Mangenheim. Schloss Magenheim ist eine der besterhaltenen staufischen Burganlagen Deutschlands und befindet sich im Landkreis Heilbronn. Die Magenheimer Grafen waren durch Heirat mit den Bolander Grafen verbunden, welche wiederum einen Besitz in Kriegsfeld hatten.

Reformiertes Kirchenbuch Kriegsfeld Band 1- Heinrich Herzog KL, verfügbar im pfälzischen Institut in Kaiserslautern.  

Taufregister 1665-1669, Heiratsregister 1671-1723 und Sterberegister 1666-1715:
Einträge Franzreb (frühe Schreibweise) und Frantzreb ab 1657 (Eltern damit um 1635 geboren) – siehe Familien Franzreb in Kriegsfeld.
Leider hat das Kirchenbuch einige Lücken wie Januar 1691-Januar 1694. Weiterhin bin ich auf der Suche nach Band 2. des Kirchenbuchs.
Ab Mitte 1727 keine Einträge von Frantzreb Familien mehr. Letzer Eintrag: Geburt der Maria Magdalena Frantzreb am 06 Apr 1727, Taufe 14 APR 1727


Zusammenhang zwischen Franzreb Kriegsfeld (ab ca.1620) und Gehrweiler (auch ab ca. 1620) ?
Folgende 26 Orte gehörten nach Hoffmanns-Chronik von Kriegsfeld zum raugräflichen Besitz: Altenbaumburg, Niederhausen, Mörsfeld, Kriegsfeld, Münsterappel, Winterborn, Kalkofen, Oberhausen, Gaugrehweiler zur Hälfte, St. Alban, Gerbach, Würzweiler, Ruppertsecken, Hochstätten, Alsenz, Oberndorf, Stolzenburg, Cölln, Bayerfeld, Steckweiler, Steingruben, Dielkirchen, Rockenhausen, Imsweiler, Gundersweiler und Gehrweiler. Im Jahre 1457 erlosch die letzte raugräfliche Linie Neuenbaumburg. Der meiste Besitz gelangte an die Kurpfalz.
Taufe von Hanns Simon Frantzreb, 31 MAY 1660 , Kriegsfeld, Zeuge Nickel Frenger aus Gehrweiler. Weiter Fund zu diesem Nickel Frenger:
Im Jahre 1657 heißt es „eine junge Tochter getauft mit Namen Anna Katharina Ram (Rahm), der Vater Hanß Bernhard Ram, anitzo in des Grafen von Reipoltskirch Diensten, die Mutter Appolonia, der Petter Michel Schwambach von Morbach. Die Gothe (Taufpatin) Catharina, Ehemann Nickel Frenger von Gehrweiler.


Frantzreb Familien in Monsheim ab ca.1720, aus Kriegsfeld kommend
Die letzten Kirchenbucheinträge in Kriegsfeld stammen aus den Jahren 1727, danach gab es in Kriegsfeld keine Frantzreb Familien mehr. Sehr wahrscheinlich sind die Frantzreb Familien aufgrund des sich verschlechternden witschaftlichen Umfeldes aus Kriegsfeld nach Monsheim gewandert.
Sichere Beweise für die Verbindung Kriegsfeldzu Monsheim sind:

Anna Elisabeth Frantzreb aus Kriegsfeld, Heirat mit Johann Valtentin Pleickhard (Plückhard), Wirt zum grünen Baum in Monsheim. Die Pleickhard’s waren eine in Monsheim bekannte Küfer-, Winzer- und Gastwirtsfamilie.

Frantzreb aus Monsheim aus alten Chroniken und Schriften:
1) Liste der erwachsenen Einwohner Monsheims, aus einem Gesuch an den Grafen von Leiningen, April 1757:
nn Franzreb Geb. um 1700 – 1745
Johann Christian Frantzreb Geb. 10 Apr 1708, gest. 8 May 1781
Caspar Frantzreb Geb. um 1700 – 1745, eventuell Johann Caspar Frantzreb Taufe 9 Aug 1720 aus Gehrweiler ?
2) Liste der Bürgermeister, Schultheiße und Maires (französische Besatzung):
Philipp Frantzreb, um 1722 Geb. um 1690 (+/-10)
Johann Philipp Frantzreb, bis 1776. Geboren 12 Nov 1719, gest. 4 Apr 1785, Vater Adam Frantzreb aus Kriegsfeld
3) Namenliste aus dem Gerichtsbuch von Monsheim 1616-1797 mit dem Vermerk der Steuerschulden:
Johann Valentin Frantzreb 1751 Geb. 19 Mar 1705, gest. 24 Jan 1764
Johann Philipp Frantzreb 1776 Siehe Philipp Frantzreb aus 2) *1719
4) Brief an den Großherzoglich Hessischen Staatsminister Freiherr Heinrich von Gagern durch Monsheimer Bürger, 17 März 1848, beinhaltet darin:
Joh. (Johannes) Frantzreb, geb. 24 Oct 1780 und sein Enkel Johannes (John) Frantzreb, geb. 21 Dec 1829, 1854 der wegen seiner politischen Überzeugung in die USA ausgewandert ist, zuerst New Orleons, dann wegen seiner Gegnerschaft zur Sklaverei noch vor dem amerikanischen Bürgerkrieg in die Nordstaaten nach Minden, Marion County Indiana USA. Johannes (John) Frantzreb ist der Stammvater der meisten in den USA lebenden Frantzreb Familien in und um Indianapolis, Indiana.
5) Namenliste aus dem Gerichtsbuch von Monsheim 1616-1797
Ein im Staatsarchiv Darmstadt befindliches Gerichtsbuch von Monsheim enthält eine Liste, beginnend mit dem Jahre 1616, endend mit dem Jahre 1797, über die Schulden Monsheimer Einwohner gegenüber dem Grafen Philipp von Leiningen wegen „hinterständiger Kontributionen“ (rückständiger Steurschulden). Es sind hier nur die Namen heute noch lebender oder den Älteren bekannter Namen in Monsheim oder umliegender Orte genannt. Chronic von Monsheim

Andreas Pleickhard 1764 Georg Jakob Schellenschäger 1762, 1768,1787 Jakob Molter 1777, 1783, 1787
Conrad Rasp 1792 Georg Ludwig Scherrer 1776, 1778, 1780 Ludwig Riesemann 1776
Carl Ludwig Schmitt 1792 Paul Scherrer 1777 Philipp Frantzreb 1776
Conrad Gräf 1768, 1782 Georg Wilhelm Meng 1793 Philipp Adam Schalk 1776
Christian Wilhelm 1768, 1793 Heinrich Amborn jun. 1766, 1770 Philipp David Gräf 1781,1786,1789,1793 
Christian Bös 1759, 1770 Heinrich Amborn sen. 1770 Heinrich Wagner 1711,1777 Valentin Frantzreb 1751
Christian Pleickhard 1797 Heinrich Börger 1769, 1781, 1790, 1791 Valentin Graf 1764, 1777, 1780, 1782
Carl Pleickhard 1792 David Möllinger sehr oft genannt  Valentin Amborn 1792
Elisabetha Schellenschläger 1781, 1787 Heinrich Ludwig Schellenschläger jun. 1788 Wilhelm Graf 1750, 1771
Michel Kissling, Kirchenschaffner  Heinrich Ludwig Schellenschläger sen. 1788 Wilhelm Welker 1771, 1777
Friedrich Hess 1774, 1767 Johannes Haussmann 1759, 1762, 1764 Wilhelm Winter 1787, 1778, 1797

Auf der Grundlage eines Registers über die „Beed“ von 1789, angefertigt von dem durch das Ortsgericht bestellten Erheber Caspar Graf aus Monsheim. „Beed“ ist eine Steuer an den Landesherren. Ein Kreutz hinter dem Namen bedeutet, daß der Steuerpflichtige eine Angabe über 2 Gulden leisten muss.
In dieser Einwohnerliste vom 5.XII. 1789 sind keine Frantzreb’s mehr enthalten. In der Übergangszeit müsste es auch 1789 noch Frantzrebs in Monsheim gegeben haben. Warum die nicht in der Steuerliste enthalten sind ist unklar.
Die Frantzreb’s aus Monsheim sind weiter gewandert Richtung und nach:
– Worms Pfiffligheim
– Mannheim, ab Mannheim nur noch als Franzreb ohne tz
– USA      Fred (Friedrich) Frantzreb, geboren 1820 Monsheim, dann ab 1861 Cincinnati,​ Hamilton,​ Ohio
                 Johannes (John) Frantzreb, geboren 1829 Ilbesheim bei Monsheim, dann ab 1854 zuerst New Orleans, dann ab 1861 Indianapolis
               Friedrich Frantzreb, geboren 1845 Monsheim, dann ab 1854 New Orleans, gestorben dort im Jahr 1886
               Heinrich (Henry) Franzreb, geboren 1835 Monsheim, dann ab 1854 New Orleans, später New York, gestorben dort im Jahr 1872 in Brooklyn