Ursprung meiner Vorfahren – Gehrweiler bei Rockenhausen, dem Nachbarort Gundersweiler und Höringen

Der Ursprung meiner Vorfahren lässt sich bis ca. 1620 verfolgen und startet in Gehrweiler bei Rockenhausen.
Bis 1790 gehörte Gehrweiler zu verschiedenen Herrschaftsbereichen: zu den Rheingrafen, Grumbach, Pfalz-Zweibrücken, Kurpfalz, Pfalz-Simmern und dann wieder Kurpfalz. Das Weistum von Gundersweiler und Gehrweiler wurde 1574 aufgezeichnet. Die Orte gehörten damals zur Kurpfalz, Unteramt Rockenhausen, Oberamt Alzey später Kaiserslautern und bildeten eine gemeinsame Schultheißerei. Das gemeinsame Ortsgericht Gundersweiler und Gehweiler bestand aus einem Schultheißen und zwei Schöffen.

Im Jahre 1574 gab es nach dem Lagerbuch 13 Haushaltungen in Gehrweiler. Nach dem 30 jährigen Krieg hat es in Gehrweiler nur noch 4-5 Familien gegeben.

Kirchlich waren Gundersweiler und Gehrweiler in diese frühen Zeit Filialen der Pfarrei Imsweiler. Es wurden Predigten in Gundersweiler gehalten, die Einwohner von Gehrweiler mussten dort hin. Mit der 1705 erlassenen kurpfälzischen Religionsdeklaration wurden die Kirchen des Oberamtes Kaiserslautern ab November 1706 zwischen Reformierten und Katholiken aufgeteilt:
– Imsweiler wurde katholisch. Die Katholiken von Gehrweiler und Gundersweiler wurden nach Imsweiler gepfarrt
– die Lutherischen und Reformierten aus Gehrweiler und Gundersweiler mussten nach Rockenhausen

Siehe dazu: Uhrig, Detlef Kaiserslautern, 2012, verfügbar z.B. in der Pfalzbibliothek Kaiserlautern:
Band 1 – Die Eheschließungen der protestantischen Familien Rockenhausen, Dörnbach, Katzenbach, Imsweiler, Imsbach, Gehrweiler, Gundersweiler : 1691 – 1815
Band 2 – Die Kinder der reformierten Familien Rockenhausens : 1690 – 1798
Band 3 – Sterbefälle Rockenhausen, Dörnbach, Katzenbach, Imsweiler, Imsbach, Gehrweiler, Gundersweiler: 1717-1798
Band 4 – Familienbuch Rockenhausen, Dörnbach, Katzenbach, Imsweiler, Imsbach, Gehrweiler, Gundersweiler : 1691 – 1800
Basis dieser Daten sind die zwei Kirchenbücher (lutherisch und reformiert) Rockenhausens mit den Orten Katzenbach, Rockenhausen, Dörnbach, Imsweiler, Gundersweiler und Gehrweiler im Besitz des Archivs der evangelischen Kirche in Speyer. Jeweils mit den Copulationsregistern (Heiratesregister), Tauf- und Sterberegister. Die Registrierung der Taufen beginnt ab ca. 1690 und die Ehen ab 1691 so dass auf die Geburts- und Heiratsdaten oftmals zurückgerechnet werden muss. Das lutherische Kirchen buch stellt dabei ein Problem dar, da dieses erst ab 1728 beginnt. Alles davor liegt im Dunkeln. Die Eintragungen des Pfarrers Johann Peter Nebel von 1757 bis 1771 lassen sich dazu oftmals kaum entziffern.


1) Gehrweiler, in alten Dokumenten auch Gerweiler, Gerwiller

1583 – Nach einer Aufzeichnung von H. Häßel gab es um 1583 folgende Namen: Bender, Dieln, Graff, Meurer, Schneider, Schmidt, Hans von Gehrweiler und Symon. Also keine Franzreb Familien.

Ab ca. 1620 sind erste Franzreb’s in Gehrweiler  in den Kirchenbüchern der reformierten Gemeinde Rockenhausen erwähnt. Die Daten wurden teilweise zurück- berechnet da die Kirchenbücher von Rockenhausen die ersten Daten erst ab dem Jahr 1690/1691 zeigen.

– Ein Frantzreb geb. um 1620 mit seinen 3 Söhnen: (Name wahrscheinlich Johan Georg Frantzreb)
Johann Jacob Frantzreb geb. 1640, verheiratet mit Hein (Vorname unbekannt)
Johann Dietrich Frantzreb geb. um 1645, Gerichtsmann
Johann Joachim Frantzreb geb. um 1650

Namensverzeichnis aus dem kurpfälzischen Unteramt Rockenhausen von 1684 und 1722. Das Unteramt Rockenhausen bestand aus den Gemeinden. Rockenhausen; den Schultheißereien Imsweiler, Gundersweiler mit Gehrweiler, Katzenbach und Mannweiler zur Hälfte. Im Jahre 1684 und erneut 1722 wurde eine zur Steuererhebung eine Schatzungsliste mit den Vermögensanteilen der Bevölkerung erstellt.

Namensverzeichnins für Gehrweiler/Gundersweiler:

Jahr 1684 Dietrich Frantz Reeb, dem Ausschuss angehörend, in anderen Dokumenten Dietrich Frantzreb, Gerichtsmann, geb. um 1645
Im Jahr 1722 zählte das Dorf Gehrweiler zwölf Familien mit Namen: Bamberger, Culter ( Kolter), 4 Familien Franzreb, Gripp, Guckert, Heyn, Knauden, Kress und Loring. Die Franzrebs waren: Johann Georg Frenzreb (Franzreb), Johann Daniel Frantzreeb, Johann Jakob Franztreeb, Johann Peter Frantzreeb

1722 – Nach einer anderen Quelle der Schatzungsliste von 1722 gab es 12 Familienvorstände mit Besitztum an Häusern und Ackerland:
Franzreb Johannes Jacob
Franzreb Johannes Daniel, des Gerichts, Schöffe im Ortsgericht Gunders-/Gehrweiler
Franzreb Peter
Franzreb Henrich
Weiterhin: Culter(Colter), Gripp, Guckert, Hayn, Knauden, Kress.

1743 – Huldigungsliste für die Kurpfalz, für die Orte Gehrweiler und Gundersweiler mit dem Messersbacherhof aus dem Jahre 1743, in Summe 42 Familienvorstände, davon
– Franzreb Johannes Daniel, des Gerichts (Gerichtsmann, Beisitzer des Dorfgerichtes) geb. 10 Mar 1726
– Franzreb Phillip
– Franzreb Johannes

Ab 1798 – In den Standesakten ab 1798 stehen folgende Familiennamen:
Klein, Franzreb, Prinz, Kneis, Kolter, Mayer, Rahm, Mühlberger, Greß, Schneider, Denzer, Stoll, Henn, Hesch, Berker, Diel, Schmitt, Stark, Donauer, Lutz, Loring, Koch, Graf, Grimm, Mehler, Mohr, Schwarz, Gerlach, Stephan, Leppla, Moses, Jung, Hess, Haas, Malo, Fernes, Elker.

1829 – Hausnummern, Liste der Hauseigentümer von Gehrweiler und ihrer Berufe:
Hausnummer 3 – Heinrich Franzreb I. Beruf Ackersmann (Landwirt)
Hausnummer 12 – Philipp Franzreb II. Beruf Ackersmann (Landwirt)
Hausnummer 13 – Daniel Franzreb III. Beruf Ackersmann (Landwirt)
Hausnummer 30 – Johann Franzreb I. Beruf Ackersmann (Landwirt)
Hausnummer 33 – Johann Franzreb II. Beruf Tagelöhner
Hausnummer 39 – Peter Franzreb III.   Beruf Tagelöhner
Hausnummer 40 – Peter Franzreb IIII. Beruf Ackersmann (Landwirt)
Hausnummer 47 – Peter Franzreb II.   Beruf Ackersmann (Landwirt)
Hausnummer 47a – Adam Franzreb Beruf Ackersmann (Landwirt)

Mögliche, eher wage Verbindung der Namen Franzreb und Reeb (Reeb Katzenbach, Franzreb Gehrweiler)
Auf Basis der frühen Funde von Franzreb Namen bis 1494 zurück ( Untertanenverzeichnisse des Kurpfälzischen Oberamtes Alzey, 1494) zurück wird dieser Ansatz eher nicht gesehen und ich gehe von einer parallelen Entwicklung der Namen Franzreb (Frantzreb) und Reeb, auch Reb, aus.

In Katzenbach gab es 1684 einen Andreas Reeb und 1722 in Summe 10 Personen mit Namen Reeb. Ein Franzreb wird in der Schatzungsliste für Gehrweiler 1684 als Dietrich Frantz Reeb, in anderen Unterlagen jedoch als Dietrich Frantzreb aufgeführt. Ob aus einem Frantz Reeb aus Katzenbach ein Frantzreb in Gehrweiler wurde, oder ob es sich nur um die Interpretaion verschiedener Namen durch den die Schatzungslisten aufzeichnenden Amtskeller des Unteramtes Rockenhausen handelt, lässt sich nicht nachvollziehen. Da die Arbeiten jedoch durch den Schultheißen und den Ausschußmitgliedern (Ortsgericht/Gemeindeuasschuß) durchgeführt wurden sollte die Namensschreibung den Gegebenheiten entsprechen. Ein Zusammenhang zwischen den Namen Reeb und Franzreb, oder auch Frantzreb, lässt sich jedoch nicht ganz ausschliessen.
Katzenbach 1684: Andreas Reeb
Katzenbach 1722: Wentz Reeb, Nikolaus Reeb, Katharina Reeb, Michael Reeb, noch einmal Michael Reeb, Johannes Reebs Wittwe (Wittib)


2) Gundersweiler, Nachbarort von Gehrweiler, gemeinsame Schlutheisserei (Bürgermeister) und Ortsgericht

Gundersweiler ist schon immer sehr eng mit Gehrweiler verbunden. Beide zusammen bildeten eine gemeinsame Schultheisserei mit eigenem Ortsgericht.
Gundersweiler wurde erstmals 891 erwähnt als novale Guntharii. Der Name stammt von einem der ersten Siedler, Gunthary. In einer Urkunde des Klosters Otterberg aus dem Jahre 1290 wird erstmals Guntzwilre erwähnt. 1355 wurde Gundersweiler ein kurpfälzisches Lehnsdorf. Im Jahre 1515 kam Gundersweiler und Gehrweiler zum kurpfälzischen Unteramt Rockenhausen. Zum Unteramt Rockenhausen gehörte weiterhin neben Gundersweiler und Gehrweiler, auch Imsweiler, Katzenbach und Mannweiler.
Die Bezeichnung Weiler kommt von einzelnen Höfen, die durch Rodung durch fränkische Siedler entstanden sind. Die Franken errichteten dort ein Bauerngehöft, einen Weiler. Der Weiler bekam den Name des Eigentümers. Weiler=Wiler=Wilari=Villa=lateinisch Landgut

Der Ursprung der Franzreb’s in diesen beiden Gemeinden liegt in Gehrweiler. Bald aber schon gab es erste Franzreb Familien in Gundersweiler. Die genaue Zuordnung lässt sich nur sehr schwer durchführen da die Taufen der Franzreb’s aus Gehrweiler und Gundersweiler in Gundersweiler durchgeführt wurden.

Erste Franzreb’s in Gundersweiler: 
Justus Franzreb aus Dörnbach, seine Vorfahren wiederum aus Gehrweiler, heiratet Anna Maria Naun 8 Feb 1763 in Gundersweiler und um 1772 Maria Elisabetha Blauth in Alsenborn. Aus beiden Ehen entstammen 7 Kinder.

Justus Franzreb wurde im 1743 in Dörnbach geboren. Er starb am 11 Jul 1798 in Rockenhausen. Er wurde am 13 Jul 1798 in Rockenhausen bestattet.
Justus heiratete Anna Maria Neu (auch die Neuin) am 8 Feb 1763 in Gundersweiler. Anna wurde um 1745 in Dörnbach geboren.
Sie hatten die folgenden Kinder:
1) Georg Carl Franzreb wurde am 22 Apr 1764 in Gundersweiler geboren. Getauft am 24 Apr 1764 in Rockenhausen. Er starb im Oct 1772 in Gundersweiler.
2) Johann Friedrich Christian Franzreb wurde am 31 Aug 1765 in Gundersweiler geboren. Er erhielt am 2 Sep 1765 in Rockenhausen die Taufe.
3) Anna Maria Franzreb wurde am 8 Oct 1766 in Gundersweiler geboren. Sie erhielt am 9 Oct 1766 in Rockenhausen die Taufe. Anna heiratete Peter Theobald Klein am 11 Jan 1789 in Gundersweiler
4) Johann Jacob Franzreb wurde am 17 Mar 1769 in Gundersweiler geboren. Getauft am 19 Mar 1769 in Rockenhausen. Er starb im Sep 1772 in Gundersweiler.
5) Johann Phillip Peter Franzreb wurde am 14 Oct 1771 in Gundersweiler geboren. Getauft am 15 Oct 1771 in Rockenhausen. Johann heiratete Catharina Franzreb. Catharina wurde 1771 in Gundersweiler geboren.

Justus heiratete Maria Katharina Blauth ca. 1772 in Alsenborn. Maria wurde im 1746 in Gundersweiler geboren. Sie starb am 1 Jul 1829 in Gundersweiler. Sie hatten die folgenden Kinder:
1) Daniel Franzreb wurde am 7 Sep 1773 in Gundersweiler geboren. Er starb am 3 Nov 1824 in Enkenbach. Daniel heiratete Maria Magdalena Finck Tochter von Johannes Finck und Maria Barbara Zipp am 28 Oct 1798 in Enkenbach – 04 Nov in Alsenbron kirchlich. Maria wurde am 29 Apr 1780 in Enkenbach geboren. Sie erhielt am 30 Apr 1780 in Alsenborn die Taufe.
2) Maria Elisabetha Franzreb wurde am 29 Jun 1776 in Gundersweiler geboren. Sie starb am 26 Apr 1836 in Wartenberg (Winnweiler). Sie wurde am 28 Apr 1836 in Wartenberg bestattet. Maria heiratete Franz Lorentz Schläfer Sohn von Johann Jacob Schläfer und Barbara Ries am 13 Jul 1796 in Gundersweiler. Franz wurde am 26 May 1772 in Billigheim geboren. Er starb am 26 Jun 1841 in Wartenberg.

Aus diesen Vorfahren entstammen die weiteren Franzreb’s aus Gundersweiler. Detail siehe Stammbaum mit allen vorliegenden Daten.

Weitere Daten aus Gundersweiler:
Haushaltsvorstände im Jahre 1801:  die Witwe von Philipp Franztreb, Frantzreb hier noch mit tz

Berufe in Gundersweiler 1800 bis 1941
Weber – Franzreb Johann Philipp, geb. 6 May 1812 in Gehrweiler
Schneider – Franzreb Heinrich, geb. 2 Sep 1820, Vater von Franzreb Martin und Heinrich beides Maurer
Maurer – Franzreb Martin geb. 30 Aug 1845, Gundersweiler – später Niederkirchen bei Kaiserslauten, sein Bruder Franzreb Heinrich geb. 26 Apr 1850

Gefallene und Teilnehmer aus Gundersweiler in den beiden Weltkriegen
1.Weltkrieg Teilnehmer
Theodor Franzreb geb. 28 Mrz 1891, Beruf Maurer, verheiratet mit Katherina Kappesser, später Ludwigshafen, kam am 21 Sep 1921 bei der Explosion des Oppauer Stickstoffwerkes der BASF ums Leben.
Emil Franzreb, geb. 2 Jan 1883, verheiratet mit Emilie Lutz
2. Weltkrieg – Arnulf Franzreb geb. 10.03.1912, gefallen 19.07.1944 in Russland

Grundstücksbesitzer ab dem Jahre 1832
Franzreb Adam, Beruf Ackermann, Haus Nr. 64, 0,16 ha Haus und Hof, 21,77 ha Acker und Wiese
Franzreb Heinrich, Beruf Ackerer, Haus Nr. 7, 016 ha, Haus und Hof, 5,38 ha Acker und Wiese
Franzreb Peter, Haus Nr. 18

Auswanderer aus Gundersweiler
Franzreb Daniel, geb. 18 Dez 1829, Auswanderung in die USA im Jahr 1851. Hat von seinem Bruder 75 Gulden geliehen. Lebte in der 4th Street in New York City. Er war Schmied in New York und Teilnehmer am amerikanischen Bürgerkrieg im 11th Regiment, New York State Militia Infantry, Company A.

3. Höringen
Johann Christian Franzreb *1767 hat 1795 in Höringen geheiratet. Wann er dahin gezogen ist ist unklar. Seine
Kinder sind alle in Höringen geboren und evangelisch in Winnweiler getauft. So auch mein UrUrUr-Großvater Johannes Franzreb geb. 1797. Er war der Erste, welcher mit Beruf Wagner verzeichnet ist. Die Bezeichnung des Berufs ist regional unterschiedlich, wobei Stellmacher eher im Norden verwendet wird, im Süden dagegen Wagner. Das Wangerhandwerk hat eine lange Tradition, die bis in das Mittelalter zurück geht. Damals waren Wagner die Automechaniker ihrer Zeit. Sie bauten Wagen, Räder, Pflüge und andere landwirtschaftliche Gerätschaften. Der Beruf des Wagners wurde bin zu meinem Großvater Wilhelm II Franzreb geb. 1911 weitervererbt. Es war der Letzte, der den Beruf erlernt hat und auch auf Wanderschaft war. Von Höringen aus ist mein Urgroßvater Wilhelm I, geb. 1882 zuerst nach Freinsheim dann nach Weisenheim am Sand. Er hatte dort in der Eichgasse eine Wagnerwerkststatt.